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Digitalisierungsindex der Telekom | Transport- & Logistikbranche

Digitalisierungsindex Transport und Logistik: Krisen- und zukunftssicher dank digitaler Technologien

Die Transport- und Logistikbranche ist eine der am besten digitalisierten Branchen im deutschen Mittelstand. Neue Technologien helfen Unternehmen nicht nur, die Pandemie besser zu überstehen, sondern auch, ihr Wachstum voranzutreiben. Zu diesem Ergebnis kommt die Telekom-Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“.

Das Wochenende steht vor der Tür und damit auch der wöchentliche Einkauf der vierköpfigen Familie, die im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses in der Kölner City wohnt. Ohne Aufzug müssen am Samstagmittag alle mit anpacken, damit die gut gefüllten Taschen schnell in der Wohnung ankommen und sich Eltern sowie die Kinder fertig für den Ausflug an den Rhein machen können. Immerhin: Um Getränke muss sich die Familie keine Gedanken machen, denn die hat flaschenpost bereits am vergangenen Mittwochnachmittag geliefert. Seit einiger Zeit ist die Familie Kunde des Getränkelieferanten. Ein paar Klicks im Onlineportal oder in der App reichen aus und innerhalb von 120 Minuten hat der Flaschenpostfahrer nicht nur mehrere Kästen mit Wasser und Limonade an die Wohnungstür geliefert, sondern auch das Leergut wieder mitgenommen.

In vielen deutschen Großstädten nutzen Menschen diesen Service bereits. Pro Jahr bearbeitet flaschenpost mehr als 2.000.000 Bestellungen. Um die Aufträge reibungslos abarbeiten zu können, hat das Unternehmen mithilfe der Telekom seine IT-Infrastruktur aufgestockt. Die begrenzten Inhouse-Serverkapazitäten waren dem Auftragsaufkommen nicht mehr gewachsen und so übertrug die Telekom die Daten in die Azure Cloud. Zudem benötigten die Handhelds der Fahrer individuelle Konfigurationen und Updates, um zuverlässig mit Navigationssoftware und Barcode-Scanner arbeiten zu können. Nicht zuletzt half die Telekom dabei, die IT-Struktur in den Lagerhallen auszubauen und so die smarte Kommissionierung mit kabellosen Wearables zu gewährleisten. Angesichts des rasanten Wachstums des Unternehmens sind die Investitionen ein wichtiger Schritt in die Zukunft.

Ähnlich wie Flaschenpost haben viele Unternehmen aus dem Bereich Transport und Logistik ihre Digitalisierung im vergangenen Jahr verstärkt ausgebaut. Eine lohnende Investition – sind doch insbesondere diese Unternehmen gut durch die Coronakrise gekommen. Zu diesem Schluss kommt die Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“, die Telekom und techconsult zum fünften Mal durchgeführt haben. Mit einem Indexwert von 66 Punkten hat sich die Branche nicht nur um fünf Punkte im Vergleich zum Vorjahr gesteigert. Sie liegt auch im Vergleich mit anderen Wirtschaftszweigen auf einem der obersten Plätze. 

Grafik: Digitale Tools sind in der Transport- und Logistikbranche im Einsatz

Digital besser durch die Krise

Wie wichtig digitale Technologien für Betriebe aus dem Sektor Transport und Logistik während der Pandemie waren und sind, zeigt ein Blick auf die Digital Leader der Branche: 83 Prozent von ihnen gaben laut dem Digitalisierungsindex an, die Krise bislang gut bewältigt zu haben. Da sie wichtige Prozesse und Geschäftsmodelle bereits im Vorfeld digitalisiert hatten, konnten 58 Prozent von ihnen zudem flexibel auf die neue Situation reagieren. Im Branchendurchschnitt konnten dies nur halb so viele Firmen von sich behaupten. Den Top-Digitalisierern fällt es außerdem leichter, Neukunden zu gewinnen, den Umsatz zu steigern und eine bessere Produkt- sowie Servicequalität zu erreichen.

Vorteile für Betriebe und Angestellte

Doch wie können digitale Lösungen Unternehmen aus dem Bereich Transport und Logistik helfen, ihre Effizienz zu verbessern und Umsätze zu erhöhen? Ein Beispiel hierfür sind Track-&-Trace-Anwendungen. Indem Betriebe den Status von Gütern und Containern in Echtzeit überwachen, können sie Lieferketten transparenter gestalten und Abläufe in der Lagerlogistik beschleunigen. Die Ergebnisse sprechen für sich: Laut dem Digitalisierungsindex konnten 82 Prozent der Betriebe auf diese Weise Geschäftsprozesse und 81 Prozent ihre Logistik im Lager optimieren. Insgesamt setzt aktuell ein Viertel der Branche Track-&-Trace-Lösungen ein, im Jahr 2021 werden es voraussichtlich 56 Prozent sein.

Wie der Digitalisierungsindex außerdem zeigt, profitieren nicht nur Unternehmen im Ganzen von der Digitalisierung, sondern auch die Mitarbeitenden. Digitale Frachtbriefe und digitale Signaturen erleichtern beispielsweise die Administration. Da Mitarbeiter aus Unternehmen in Transport und Logistik häufig unter Zeitdruck stehen, sind solche Lösungen eine wertvolle Hilfe. Gleichzeitig reduzieren sie Müll, den analoge Arbeitsmethoden mit Zettel und Stift verursachen. Weitere Vorteile: Mehr als 25 Prozent der Unternehmen gelingt es dadurch, die Zahl der Fehler beim Beschriften sowie die Bearbeitungszeiten zu reduzieren und so Kosten zu senken.

Die Grundlage für viele digitale Geschäftsprozesse bildet eine performante Netzstruktur. So auch beim Logistikunternehmen Alfred Talke: Dort richtete die Telekom ein geschlossenes und extern gemanagtes Firmennetz basierend auf Glasfasertechnologie ein. So ist Alfred Talke nicht nur auf aktuelle Herausforderungen vorbereitet, sondern verfügt auch über Kapazitäten für mögliches Wachstum in der Zukunft.

Grafik: Datenanalyse in Echtzeit

Datenanalyse für bessere Ergebnisse

Eine Technologie, die sich auch der Sektor Transport und Logistik immer öfter zunutze macht, ist die Datenanalyse in Echtzeit: Sie hilft Betrieben dabei, die Lieferkette optimal zu verwalten und Abläufe transparenter zu machen. Laut Digitalisierungsindex können 72 Prozent auf diese Art Kosten verringern, während 65 Prozent sowohl Produktivität als auch Kundenzufriedenheit optimieren. 56 Prozent der Betriebe werten dabei Geschäfts-, Kunden, Produkt-, Material- und Lieferantendaten aus, gefolgt von Transaktionsdaten (45 Prozent) und Logdaten (34 Prozent).

Vorausschauende Datenanalysen setzt laut Digitalisierungsindex unterdessen fast jedes vierte Unternehmen ein. Genauso viele Firmen im Bereich Transport und Logistik betrachten KI als wichtigste Technologie der Zukunft. Allerdings nutzen sie entsprechende Lösungen bislang selten: Nur in 8 Prozent kommen KI-Anwendungen bisher zum Einsatz.

Investitionspläne bleiben bestehen

Ein Blick auf die geplanten Investitionen in der Branche offenbart: Die Pandemie prägt den Logistik- und Transportsektor nach wie vor. „Viele Unternehmen erhöhen auch jetzt ihre Investitionen in Digitalisierungs­projekte“, sagt auch Christina Langfus, Leiterin Vertrieb Großkunden bei der Telekom Deutschland. Laut der Studie möchte rund ein Drittel der Betriebe weitere Geschäftsbereiche digitalisieren, um sich krisensicherer zu positionieren. Flexibles wie mobiles Arbeiten ist der Bereich, den die meisten Unternehmen dabei verstärkt ausbauen wollen. Insgesamt plant die Mehrheit, ihre Digitalisierungspläne beizubehalten. Jeder fünfte befragte Mittelständler veranschlagt sogar ein höheres Budget. Zu den Technologien, die in der Branche in Zukunft von besonderer Bedeutung sein werden, zählen laut Digitalisierungsindex KI und Data Analytics, aber auch Blockchain sowie Augmented und Virtual Reality (AR/VR).

Studienergebnisse und Self-Check

Zum fünften Mal ermittelte techconsult im Auftrag der Deutschen Telekom den digitalen Status quo mittelständischer Unternehmen. Dazu befragte der Analyst im Sommer 2020 rund 2.000 mittelständische Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Neben der Beschreibung der Fortschritte der Digitalisierung in den Bereichen:

  • Beziehung zu Kunden
  • Produktivität im Unternehmen
  • Digitale Geschäftsmodelle
  • IT-Sicherheit und Datenschutz

hebt der „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“ die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Digitalisierungsgrad hervor. Die Analysten haben die Befragungsergebnisse auch branchenspezifisch ausgewertet. Die einzelnen Studien stehen auf www.digitalisierungsindex.de neben der Gesamtstudie als Download zur Verfügung.

Unternehmen, die den eigenen digitalen Status quo ermitteln wollen, können ihn im Online-Self-Check kostenlos in kurzer Zeit ermitteln