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Wo beginnt digitales Lernen und welche Vorteile bringt es mit sich?

Personen im Video

  • Gunnar Sohn
  • Dr. Christoph Schmitt

Kinder nicht vor dem PC festnageln, sondern neue Handlungsräume schaffen

Wenn Christoph Schmitt von den Vorteilen des digitalen Lernens spricht, hat er das große Ganze vor Augen: Weniger die technischen Voraussetzungen, sondern das gesellschaftliche Verständnis von Schule muss sich ändern, damit Kinder keine Nachteile erfahren in einer Zukunft, in der nur die Ungewissheit gewiss ist.

Zur Einstimmung spielt DIGITAL X Redakteur Gunnar Sohn einen Beitrag von Myrle Dziak-Mahler von der Alanus Hochschule Bonn ein. Wie Unternehmen denken auch Schulen noch nicht konsequent von der Zukunft her und verharren in alten, überkommenen Denkmustern: „Wir glauben, diese Corona-Zeit ist ein Tunnel, durch den wir müssen, und dahinter wird wieder alles so sein wie zuvor, aber das ist ein Irrtum.“ Kinder lernen derzeit wahnsinnig viel, der Fokus liegt aber nach wie vor auf Abschlussprüfungen und Noten: „Es gibt nichts Sinnloseres!“, wettert Dziak-Mahler.

Christoph Schmitt stimmt ihr zu. Seiner Forschung nach haben erfolgreiche Initiativen im Bildungssektor alle etwas gemeinsam: Sie haben sich von in Stein gemeißelten Wahrheiten gelöst und Schule von Grund auf neu gedacht. „Es gibt 5 Säulen, die man umwerfen muss, wenn man das Lernen neu erfinden möchte:

1) Benotungs- und Prüfungssystem

2) Homogenisierung der Lerngruppen durch Klassen

3) Linearisierung des Lernens durch ‚Unterrichtsgefäße‘

4) Framing der Welt durch Fächer

5) Synchronizität (das Schlimmste): allen zur gleichen Zeit denselben Stoff auf dieselbe Weise vermitteln“

Die Aufgabe der Boomer-Generation bestehe jetzt darin, einen Schritt zurückzutreten und die nächste Generation in ihrer Suche zu unterstützen. Mehr über die Vorteile digitalen Lernens, lebende Systeme, Kipppunkte, subkutane Netzwerke und das Internet als realen Gestaltungsraum im Video und noch mehr in Schmitts Blog learnflow.city.