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BEST OF TECHBOOST – TEIL 8: EMSU

EMSU bringt das intelligente Daten-Regal an den Point of Sale

Welcher Kunde interessiert sich für was im Supermarkt? Das Start-up emsu.io EMSU hilft Supermärkten mit intelligenten Aufstellern, Kundenentscheidungen zu analysieren und Produkte besser zu präsentieren.

Der Einkaufszettel mag genau, die Markentreue groß und die Lust auf Neues klein sein – entschieden wird am Regal. Kunden, die in einem Supermarkt vor der schier überfordernden Größe des Angebots allein für einzelne Produktkategorien von Limonade über Kartoffelchips bis Duschgel stehen, entscheiden spontan – auch wenn sie das unbewusst tun.


„Rund 70 Prozent aller Kaufentscheidungen werden erst am Regal getroffen„, sagt Tim Host, Gründer des Start-ups EMSU aus Aachen. Das will sich EMSU zusammen mit dem Einzelhandel zunutze machen. Die individuelle Kundenansprache im Markt und eine Plattform zum Managen von Promotions – das sind die beiden Säulen von EMSU.

Die Innovationsworkshops Mit den Innovationsworkshops bringt die Telekom Startups und Kunden zusammen. Der Innovationsworkshop findet unter Teilnahme des Kunden inklusive Geschäftsführung, Vorstand und Experten, dem TechBoost-Team und den ausgewählten Sta

Die Regale sind mit Sensoren und Technik (IoT) ausgestattet und werden bei einem regionalen Ladenbauer gefertigt werden.


Statt aus Karton sind EMSUs Werbeflächen Monitore, deren Inhalt nicht nur sekundenschnell wechseln kann, sondern, der es auch erlaubt, zwischen einem Standbild und einem Video zu wechseln. Je nach Bewegungsmuster des Kunden vor dem Regal entscheidet ein Algorithmus, ob der Kunde, der zögernd vor dem Angebot von einer besonderen Limonade verharrt, nicht vielleicht mit einem kurzen Bewegtbild motiviert werden kann, zuzugreifen.


Ein weiterer Sensor mit künstlicher Intelligenz ermittelt das Geschlecht sowie das ungefähre Alter und ermöglicht so zwei Dinge: Zum einen die Ausspielung an den Kunden vor dem Aufsteller anzupassen, aber vor allem auch die Daten rund um die Promotion zu analysieren, die durch die Interaktion entsteht. Hierbei werden keine individuellen oder personenbezogenen Daten gespeichert, sondern nur die Promotion anhand von Kennzahlen bewertet. „Der Point of Sale ist eine Black Box“, sagt Host, und EMSU bringt datenschutzkonform Licht ins Dunkel der Kaufentscheidung im Supermarkt. 


Nicht allein Händler sind an der Lösung interessiert. Die Plattform von EMSU richtet sich parallel an Marken, die Promotions mit wenigen Klicks gestalten und planen können. Die Einzelhändler können diese dann im Supermarkt aktivieren. Bislang konzentriert sich das elfköpfige Start-up auf die Kategorien Getränke und Drogeriewaren. Selbst dort entstehen schon so viele aussagekräftige Datenmengen, sodass Industrie und Handel Erkenntnisse gewinnen konnten. Die Kooperation mit der Telekom ist für EMSU, die das Vertrauen einer eher konservativen Branche für digitale Lösungen gewinnen muss, ein Pluspunkt, den das Unternehmen nutzt. Zuverlässigkeit und Datensicherheit sind EMSU aber auch im Handel unausweichliche Themen. Das Team rund um das TechBoost Programm der Telekom hat EMSU auf technischer und auch auf vertrieblicher Ebene unterstützt viele wichtige Meilensteine in kürzester Zeit zu erreichen.  


Alle Regale sind mit einer eigenen M2M Sim-Card ausgerüstet, um die gewonnen Daten schnell in die Cloud der Deutschen Telekom zu übermitteln und die Steuerung aus der Ferne zu erlauben – sollte ein Händler sich entscheiden, binnen eines Tages statt Seife nun Waschmittel zu bewerben, ist das in Sekunden getan – lediglich die Waren auf den Regalen auszutauschen, dauert entsprechend. 


Marken können dank EMSUs Regalen, die in mittlerweile 20 Märkten aufgestellt sind, die Wirksamkeit von Promotionen im stationären Handel mit anderen Kanälen vergleichen. Das Start-up setzt vor allem auf die Kooperation mit großen Marken, um den Umsatz zu erzielen. „Wir haben von Anfang an Geld verdient“, sagt Host nicht ohne Zufriedenheit in der Stimme. 


Derzeit sind 80 verschiedene Produkte auf dem Portal von EMSU hinterlegt, zu finden sind die Regale in Supermärkten von Hit, Edeka oder Rewe, das Start-up hat sich im ersten Schritt auf die Zusammenarbeit mit unabhängigen Kaufleuten fokussiert. Diese sehen den Bedarf am schnellsten, könnten rasch reagieren – und sich auch unmittelbar über die Erfolge mit dem Regal freuen. Tim Host: „Wir sehen, dass es möglich ist mit unserem intelligenten Regal den Umsatz für die Marke um bis zu 300 Prozent zu steigern.“