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On-Demand-Manufacturing-Plattform macht Einzelfertigung lukrativ

BAM GmbH: On-Demand-Manufacturing-Plattform

Vom Angebot bis zur Maschinenplanung in Sekunden: Wie die BAM GmbH dank KI und Cloud die Einzelteilfertigung lukrativ macht.

Ein Ersatzteil für eine Drohne, ein Schalter für die Heizung im Oldtimer, die Sensorhalterung für den neuesten Prototypen, komplexe Einzelbauteile für Prothesen in Industriequalität: Die BAM GmbH hat sich vom klassischen Lohnfertiger zu einem Vorreiter der Digitalisierung in der Fertigungs- und Maschinenbaubranche entwickelt. Bei seiner Gründung 2011 zählte das Unternehmen acht Angestellte. Heute sind im oberpfälzischen Weiden rund 190 Mitarbeiter beschäftigt. „Wir bieten unseren Kunden einen komplett KI-basierten, automatisierten Wertschöpfungsprozess für die Bestellung individueller Bauteile – und das bereits ab Losgröße 1", sagt Geschäftsführer Marco Bauer. Seine Kunden kommen aus unterschiedlichen Branchen – Chemie, Labortechnik, Elektronikindustrie und Sensorik. Auch ambitionierte Privatbastler ordern online ihre Bauteile über mipart.com, der selbst entwickelten On-Demand-Manufacturing-Plattform von BAM.

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Künstliche Intelligenz, die dazu lernt

Kern der Softwarelösung ist die automatisierte Geometrieanalyse in Kombination mit einem Machine-Learning-Algorithmus und menschlichen Erfahrungswerten aus zehn Jahren Fertigungsexpertise. Binnen weniger Sekunden analysiert die Software jedes Bauteil. Neben Data Scientisten hat BAM Fachkräfte aus der Fertigung intensiv in den Entwicklungsprozess eingebunden. Das Resultat ist eine Software, die auf Basis der Geometrieanalyse einen konkreten Arbeitsplan erstellt und daraus abgeleitet den Preis für die Fertigung des Bauteils kalkuliert. Mit jedem Bauteil lernt die künstliche Intelligenz dazu und optimiert fortlaufend den Algorithmus.

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Hohe Skalierbarkeit aus der Cloud

Hinter der On-Demand-Manufacturing-Plattform stehen Rechenleistung und Dienste aus der Microsoft Azure Cloud, die die Telekom für die BAM GmbH implementiert hat. „On-Premises-Lösungen kamen nicht in Frage“, sagt Bauer. „Dafür sind unsere Prozesse viel zu rechenaufwändig.“ Dank der flexiblen Cloud-Infrastruktur lassen sich die individuellen Anforderungen der BAM GmbH hinsichtlich der Ressourcen jederzeit schnell anpassen. Das Unternehmen profitiert immer genau von der Cloud-Umgebung, die für die aktuellen Anwendungen und Bedarfe erforderlich ist. Flexibilität und Skalierbarkeit hinsichtlich der Speicherkapazitäten und Datenbanken waren für BAM ausschlaggebend, sich für diese Cloud-Lösung zu entscheiden. Hinzu kommt: Da die notwendige Infrastruktur stets bereitsteht, steigt die Agilität, mit der sich neue Anwendungen schneller entwickeln lassen. Der Zugriff auf Daten und Anwendungen ist für die Mitarbeiter des Unternehmens zudem von überall möglich.

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Software garantiert Schnelligkeit und Qualität

„Eigentlich ist Einzelteilfertigung unwirtschaftlich“, sagt Bauer. „Die Prozesse, bis so ein Bauteil aus der Maschine kommt, sind sehr aufwändig. Sie müssen kalkulieren, sie müssen Aufträge anlegen. Da vergehen schon mal acht bis zwölf Stunden Arbeitszeit, ehe das Angebot steht – und die Wartezeit, bis freie Ressourcen zur Bearbeitung vorhanden sind, kommt dann noch hinzu.“ Das verursacht letztlich Kosten, die auf den Kunden umgelegt werden müssen. Die größte Herausforderung liegt entsprechend laut Bauer darin, diese Prozesse durch digitale Werkzeuge so abzukürzen, dass am Ende nur ein bis zwei Stunden menschliche Arbeit nötig sind. Auf mipart.com können Kunden mit nur wenigen Mausklicks ihr CAD-Modell hochladen, sich den Preis in Echtzeit berechnen lassen und das gewünschte Bauteil sofort online bestellen. „Pro Monat wickeln wir rund 3.500 Anfragen vollautomatisch ab. Tendenz steigend“, sagt Bauer. Da die Lösung Angebote automatisch erstellt, spare das Unternehmen rund 150.000 Euro pro Jahr an Personalkosten. „Egal ob zerspanend, umformend oder additiv gefertigte Produkte, unsere künstliche Intelligenz berechnet jeden Preis schnell und zuverlässig“, sagt der BAM-CEO. Aus der digitalen Kompetenz der BAM GmbH entwickelte sich sogar ein eigenes Unternehmen. Die up2parts GmbH konnte schon wenige Monate nach Unternehmensgründung mit up2parts calculation ein verkaufsfähiges Produkt auf den Markt bringen. „Damit bringen wir die Digitalisierung in die klassische Fertigungsindustrie“, sagt Bauer.

Flexibel dank Cloud PBX

Auch die Corona-Pandemie konnte die Produktivität der Weidener Fertigungs- und Maschinenbauspezialisten dank mipart.com kaum ausbremsen. Vor allem Cloud PBX, die flexible und skalierbare Telefonanlage von der Telekom, hat sich in der Krise bewährt. „Als die Kontaktbeschränkungen eingeführt wurden, konnten 80 unserer Mitarbeiter innerhalb von zwei Stunden ins Homeoffice umziehen und reibungslos weiterarbeiten“, sagt BAM-CEO Bauer. Mit dem Komplettpaket aus Anschluss, Telefontarif, Internet, Cloud-Telefonanlage und mobilen Nebenstellen verbindet die Telekom für die BAM GmbH alle Kommunikationsbedarf ab.

DEUTSCHE TELEKOM UND BAM GmbH

Die Aufgabe: Bei der Fertigung von Einzelteilen verschlingt schon allein die Erstellung eines Angebots zu viel Zeit. Die BAM GmbH benötigte eine Cloud-Lösung mit ausreichender Rechenleistung, Flexibilität und Skalierbarkeit, um den gesamten Prozess per Algorithmus in Echtzeit abzubilden.

Die Lösung: Mit der Microsoft Azure Cloud implementierte die Telekom eine flexible Cloud-Infrastruktur, dank der sich die Prozesse der Einzelteilfertigung schnell und individuell kalkulieren lassen. Die BAM GmbH verfügt nun immer genau über die Cloud-Umgebung, die für die eigenen Anwendungen und Anforderungen erforderlich ist.

Die Vorteile: Nachdem Kunden ein CAD-Modell des benötigten Bauteils an die BAM GmbH übermittelt haben, erhalten sie dank der selbst erstellten KI heute in wenigen Sekunden ein Angebot und können den Auftrag schnell erteilen. Die BAM GmbH spart so rund 150.000 Euro pro Jahr an Personalkosten.  

BAM GmbH findet eine Möglichkeit zur lukrativen Einzelfertigung mit der On-Demand-Manufacturing-Plattform

Name: BAM GmbH

Gründung: 2011

Hauptsitz: Weiden

Mitarbeiter: rund 190