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Digitalisierungsindex 2020/21: Industrie

Digitalisierungsindex in der Industrie: Digitaler Fortschritt als Erfolgsfaktor

Die Industrie zählt zu den Branchen mit dem höchsten Digitalisierungsgrad. Immer mehr Betriebe nutzen moderne Technologien, um Prozesse, Produkte und Services zu verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt die Telekom Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“.

Am späten Nachmittag vibriert das Smartphone des Technikers in der Firmenzentrale eines großen Industrieunternehmens: Eine Push-Nachricht informiert ihn darüber, dass ein Ventilator im nahegelegenen Rechenzentrum nicht mehr richtig funktioniert – es drohen Leistungseinbußen oder gar Funktionsausfälle, sollte die Temperatur der IT-Systeme einen kritischen Wert erreichen. Sofort greift der Fachmann über den Internetbrowser seines Computers auf das Dashboard zu, das ihm auf einen Blick sämtliche Informationen zur Situation vor Ort liefert. Das Problem ist schnell ausgemacht: Ein Bauteil des Ventilators ist defekt, ein Austausch erforderlich. Der Techniker stellt alle erforderlichen Werkzeuge und Ersatzteile zusammen und begibt sich zum Rechenzentrum. Nach kurzer Zeit ist der Defekt behoben, der Ventilator arbeitet wieder normal und kühlt die Systeme wie vorgesehen.

Solche effizienten Wartungsarbeiten sind für Unternehmen, die Ventilatoren der Firma Ziehl-Abegg einsetzen, inzwischen selbstverständlich. Das Familienunternehmen aus Baden-Württemberg bietet unter anderem energieeffiziente Kühlsysteme an. Das Besondere: Die Ventilatoren sind mit dem Internet of Things (IoT) verbunden und übermitteln durchgehend Informationen zu ihrem Status an die Cloud. So teilen sie über eine von dem Unternehmen gemeinsam mit der Telekom entwickelte Plattform unter anderem mit, wenn ein Problem auftritt.

Die smarten Ventilatorsysteme von Ziehl-Abegg sind ein Beispiel dafür, wie digitale Prozesse Betriebsabläufe und Produkte verbessern können. Immer stärker setzt die deutsche Industrie solche Lösungen ein, das zeigt auch der „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“. Die gemeinsame Studie von Telekom und techconsult wurde zum fünften Mal durchgeführt. Im Vergleich zum letzten Jahr stieg der Indexwert der Branche von 59 auf 62 von 100 möglichen Punkten an. Damit zählt die Industrie zu den am stärksten digitalisierten Bereichen des Mittelstandes in Deutschland.

Zentrale Technologie IoT

Lösungen wie die intelligenten Ventilatoren von Ziehl-Abegg und das IoT im Allgemeinen sind Technologien, in die Industriebetriebe in Deutschland investieren. Mit ihrer Hilfe optimieren sie insbesondere Prozesse entlang der Wertschöpfungskette: Remote Monitoring und Control erlauben es zum Beispiel, Maschinen komfortabel aus der Ferne zu überwachen und zu steuern. Laut dem „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“ nutzt fast jeder dritte Betrieb solche Technologien, um Arbeitsabläufe zu optimieren. Mit messbarem Erfolg: 81 Prozent verzeichneten dadurch eine Produktivitätssteigerung, 79 Prozent verringerte Ausfallzeiten. 

Grad der Digitalisierung in der Industrie laut Digitalisierungsindex

Großes Potenzial bietet auch der Bereich Data Analytics: Indem Unternehmen die von Maschinen und Anlagen übermittelten Daten auswerten, können sie etwa Predictive Maintenance umsetzen, ihre Geräte also vorausschauend warten. So können sie Ausfällen effektiv vorbeugen, Instandhaltungsprozesse verbessern und einen durchgehenden Betrieb gewährleisten. Laut der Telekom-Studie nutzen rund 25 Prozent diese Möglichkeit bereits, genauso viele Firmen in der Industrie planen dies für die Zukunft. 

Performante Campusnetze dank 5G

Um das Potenzial von IoT-Anwendungen voll ausnutzen und die allgemeine Digitalisierung weiter vorantreiben zu können, ist auch die Industrie auf hoch performante Netzwerke angewiesen. Eine Kerntechnologie der Zukunft ist dabei der Kommunikationsstandard 5G: Er spielt unter anderem eine Schlüsselrolle, wenn Unternehmen ihre Produktionsstätten drahtlos miteinander vernetzen möchten und besonders niedrige Latenzen erforderlich sind. Lokale, geschlossene und firmeneigene Campusnetze setzen maßgeblich auf 5G. Hohe Datensicherheit und kurze Verzögerungszeiten sind dabei von entscheidender Bedeutung. Laut „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“ verfügen bald 34 Prozent der Industriebetriebe über solche Campusnetze – ein Zuwachs von 25 Prozent. Dieser starke Anstieg macht deutlich, wie zukunftsentscheidend die Branche den 5G-Standard einschätzt.

Ungebrochene Investitionsbereitschaft

Dass die Digitalisierung in der Industrie so deutlich zugenommen hat, liegt auch an der Pandemie: „Insgesamt hat Corona dafür gesorgt, dass die digitale Transformation gehörig an Tempo zulegt“, sagt Christina Langfus, Leiterin Vertrieb Großkunden bei Telekom Deutschland. 42 Prozent der Betriebe sahen sich aufgrund der erschwerten Umstände gezwungen, ihre Geschäftsmodelle, Produkte und Services kurzfristig anzupassen. Dabei zeigte sich, dass die Firmen, die bereits zuvor in digitale Technologien investiert hatten, sichtbar krisenfester waren: 88 Prozent der Digital Leader bestätigen laut „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“, dass sie nicht nur schneller auf die neue Situation reagieren, sondern auch bessere Ergebnisse bei Absatz, Umsatz, Profitabilität und Qualität erzielen konnten. 

Industrie investiert laut Digitalisierungsindex

Die Digitalisierung ist ein Erfolgsfaktor – das belegt die allgemein hohe Investitionsbereitschaft. Zwar ist knapp mehr als jeder vierte Betrieb aufgrund der Corona-Krise gezwungen, seine IT-Investitionen zu kürzen, durchschnittlich um 28 Prozent. Doch mehr als drei Viertel plant nicht, ihre diesbezüglichen Ausgaben zu verringern. Im Gegenteil: 22 Prozent wollen sogar mehr investieren als zuvor. Den Firmen kommt dies ebenso zugute wie ihren Kunden – zum Beispiel, wenn IoT und smarte Maschinen sie im Geschäftsalltag unterstützen, wie Ziehl-Abegg es bereits jetzt zeigt.

Der Digitalisierungsindex zeigt die Investitionsveränderungen in der Industrie

Studienergebnisse und Self-Check

Zum fünften Mal ermittelte techconsult im Auftrag der Deutschen Telekom den digitalen Status quo mittelständischer Unternehmen. Dazu befragte der Analyst im Sommer 2020 rund 2.000 mittelständische Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Neben der Beschreibung der Fortschritte der Digitalisierung in den Bereichen:

  • Beziehung zu Kunden
  • Produktivität im Unternehmen
  • Digitale Geschäftsmodelle
  • IT-Sicherheit und Datenschutz

hebt der „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“ die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Digitalisierungsgrad hervor. Die Analysten haben die Befragungsergebnisse auch branchenspezifisch ausgewertet. Die einzelnen Studien stehen auf www.digitalisierungsindex.de neben der Gesamtstudie als Download zur Verfügung.

Unternehmen, die den eigenen digitalen Status quo ermitteln wollen, können ihn im Online-Self-Check kostenlos in kurzer Zeit ermitteln.