DE
EN

Terminator 4: Der Kampf gegen Klimawandel und Umweltverschmutzung

Er ist zurück: „Let’s terminate pollution!“, forderte Stargast und Umweltschützer Arnold Schwarzenegger auf der diesjährigen DIGITAL X in seiner Keynote „Digitale Nachhaltigkeit“.

Er liebt Deutschland. Das macht Arnold Schwarzenegger gleich am Anfang seiner Keynote auf der DIGITAL X in Köln klar. Denn in München begann die Bodybildung-Karriere des Multitalents aus Österreich: Mr. Europe, Mr. World, mit 19 jüngster Mr. Universum, gleich siebenfacher Mr. Olympia, Hollywoodstar, erfolgreicher Geschäftsmann, Umweltschützer und ehemaliger Gouverneur von Kalifornien. Was hat er in seinem Leben eigentlich nicht gemacht, möchte man sich fragen.

 Seine Gouverneurskandidatur kündigte er übrigens an, weil er sich für smarter als die damaligen Kandidaten hielt. So sahen es die Wähler auch. Wenig später war er Gouverneur. Einzig die Kandidatur für das Präsidentenamt blieb dem gebürtigen Österreicher wegen seiner Staatsbürgerschaft verwehrt. Aber das verdrießt ihn nicht: „Alles, was ich im Leben erreicht habe, verdanke ich Amerika“, sagt der 74-Jährige, der mit 21 in die USA auswanderte und sich von dort aus nun auf sein nächstes Thema stürzt, auf den Umweltschutz.

 Umweltschutz ist kein Jobkiller

Was treib ihn an? Und wie geht der Erfolgsmensch Schwarzenegger dabei mit Niederlagen um? „Man muss eine klare Vision davon haben, was man erreichen will. Dann wird es viel einfacher, sein Ziel zu erreichen, denn man ist mit Enthusiasmus dabei“, sagt Schwarzenegger. „Natürlich habe ich auch Body-Building-Wettbewerbe verloren und meine Ehe ist gescheitert“, sagt er und verrät seine Überlebensstrategie: „Denken Sie immer daran: Wenn Sie etwas verlieren, sind Sie noch lange kein Verlierer. Was Sie zu einem Verlierer macht, ist, wenn Sie nicht mehr aufstehen. Gewinner stehen immer auf!“

 Dass Arnold Schwarzenegger ein Gewinner ist, bewies er unter anderem während seiner Amtszeit als 38. Gouverneur von Kalifornien von 2003 bis 2011: In dieser Zeit engagierte er sich stark für den Umweltschutz und setzte die schärfsten und nachhaltigsten Umweltgesetze für Unternehmen in USA um. Dass Ökonomie und Ökologie sich nicht vertragen, widerlegt das Beispiel Kalifornien: „Heute ist Kalifornien die fünftgrößte Wirtschaft der Welt – und das als Bundesstaat!“, sagt er stolz. Und Kalifornien hat sein Versprechen, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 25 Prozent zu reduzieren, mehr als erfüllt: „Das haben wir bereits 2018 erreicht“, sagt Schwarzenegger und räumt mit einem weiteren Vorurteil auf, nämlich dass Umweltschutz ein Jobkiller sei: Seit 2019 sei die Zahl der „grünen Jobs“ in Kalifornien um 35 Prozent gestiegen. „Man kann die Wirtschaft und die Umwelt gleichzeitig schützen“, betont Schwarzenegger.

 Nachhaltiges Wirtschaften mit digitalen Technologien

Jedoch machen Regierungen seiner Meinung nach keinen guten Job – und das nicht nur in den USA: „Sie beschützen ihre Bürger nicht in dem erforderlichen Maße, sonst gäbe es nicht rund sieben Millionen Tote im Jahr wegen des Klimawandels und der Luftverschmutzung. Hier brauchen alle Länder eine starke Führung“, fordert der ehemalige Gouverneur, der sich auch nach seiner Amtszeit für die Umwelt engagiert. So gründete er die gemeinnützige Organisation „R20 Regions of Climate Action“ und rief das „USC Schwarzenegger Institut for State and Global Policy“ ins Leben.

 Er ist überzeugt, dass digitale Technologie nachhaltiges Wirtschaften deutlich voranbringen können. So komme es zum Beispiel beim Umweltschutz nicht auf die Größe des Wagens an, sondern auf die eingesetzte Technologie. Er selbst besitze fünf Hummer-Geländewagen, die alle auf verschiedene umweltschonende Antriebstechniken umgerüstet wurden. Mit der Automobilindustrie geht er daher hart ins Gericht: Die Hersteller bezeichnet er als „lazy bastards“ (faule Hunde), die ihren Job nicht machen: „Wir haben die Technologie und wissen, wie es geht. Schaut auf Tesla!“, fordert er. Als Gouverneur hat er Tesla nach Kalifornien geholt; damals hätten ihn alle ausgelacht. Doch Tatsache ist: „Tesla hat nie zuvor ein Auto gebaut. Heute ist der Hersteller von E-Autos das wertvollste Automobilunternehmen der Welt.“

 Let’s terminate pollution!

Doch nicht nur Staat und Wirtschaft seien beim Klima- und Umweltschutz gefordert. Jeder Einzelne könne seinen Anteil dazu beitragen – und zwar nicht durch Verzicht, sondern durch einen bewussteren Konsum, etwa mit dem Kauf von regionalen Produkten.

Dass dieses wichtige Thema in der breiten Bevölkerung noch nicht so verfängt, wie es sollte, liegt seiner Meinung nach an der schlechten Kommunikation: „Klimawandel – wer kann sich unter diesem Wort schon etwas Konkretes vorstellen?“, kritisiert der Umweltschützer und bietet eine Alternative: „Ich sage: Lasst uns die Umweltverschmutzung beenden! Egal, wie man politisch steht: Wir atmen alle die gleiche Luft und trinken das gleiche Wasser – vereinen wir uns im Kampf gegen die Verschmutzung! Gemeinsam werden wir Erfolg haben!“, ruft er auf. Schließlich kämen die wichtigsten Errungenschaften in der Geschichte nicht von Regierungen, sondern vom Volk. Das habe nicht zuletzt der Fall der Berliner Mauer gezeigt.