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Digitalisierungsindex der Telekom | Handwerk

Digitalisierungsindex im Handwerk: Konstante Fortschritte

Von x bis y: Handwerksbetriebe aller Gewerke treiben die Digitalisierung ihrer Prozesse auf stabilem Niveau voran. Besonders in der Corona-Krise zahlen sich diese Investitionen aus. Das zeigt die Telekom Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“.

Grafik: Überblick - So digital ist das Handwerk

Grafik: Digitale Tools - das Handwerk digitalisiert sich

Egal ob sie eine Veranda vor ihr Ferienhaus setzen oder gar einen Neubau im Landhausstil planen: Wenn sich die Kunden von Holzbau Steger über das vielfältige Angebot des Fachbetriebs für ökologischen Holzrahmenbau informieren möchten, können sie das dank der neuen Firmenwebsite nahezu überall tun – ob am PC, Tablet oder Smartphone. Denn seit das Unternehmen den eigenen Internetauftritt zusammen mit der Telekom modernisiert hat, überzeugt die Homepage mit ansprechendem, responsivem Design auf allen Bildschirmgrößen. Auch die umfangreichen SEO-Maßnahmen haben sich bereits nach kurzer Zeit ausgezahlt: Der neue Webauftritt taucht weit oben im Suchergebnis relevanter Suchmaschinen wie Google und Bing auf und macht den Holzbauspezialisten damit im Internet sichtbarer.

Das Beispiel Holzbau Steger zeigt: Auch Handwerksbetriebe haben 2020 ihre Prozesse und Angebote erfolgreich digital optimiert und können im täglichen Geschäft von modernen Technologien profitieren. Inzwischen betreiben etwa 65 Prozent eine eigene Internetseite und mehr als jeder vierte Handwerksbetrieb präsentiert seine dort Produkte mithilfe von anschaulichen 3D-Darstellungen. Daneben verfügen 58 Prozent über Unternehmenseinträge in Suchmaschinen und Kartendiensten, 48 Prozent sind in den sozialen Medien aktiv. Lediglich 2 Prozent der Betriebe verfügen heute über keinerlei Präsenz im Internet.

Grafik: Investitionen im Handwerk

Unternehmen erkennen Vorteile von modernen Technologien

Auch ein Blick auf den „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“ von Deutscher Telekom und techconsult bestätigt: Das Handwerk hat die positiven Auswirkungen von Digitalisierungsmaßnahmen erkannt. Die Benchmark-Studie liegt inzwischen in ihrer fünften Ausführung vor. Zwar muss jeder fünfte Betrieb entsprechende Investitionen im nächsten Jahr aufgrund der Pandemie zurückfahren, durchschnittlich um 27 Prozent. Doch genauso viele Firmen planen, ihre IT-Infrastruktur noch mehr zu stärken als zuvor. Das Budget soll dabei im Schnitt um 21 Prozent steigen. Immerhin unverändert bleiben die Digitalisierungspläne bei mehr als jedem zweiten Unternehmen. „Mit Investitionen in digitale Produktionsprozesse bleibt das Handwerk wettbewerbs- und zukunftsfähig“, sagt Thomas Spreitzer, verantwortlich für Vertrieb Kleine und Mittlere Unternehmen, Partnervertrieb und Marketing bei Telekom Deutschland.

Dass der Digitalisierungsgrad der Branche wie im Vorjahr 57 von 100 möglichen Punkten beträgt, liegt dann auch weniger an mangelnder Investitionsfreude. Stattdessen setzen die verschiedenen Gewerke digitale Tools schlichtweg unterschiedlich intensiv ein. 

Grafik: Das Handwerk nutzt Homeoffice Potenziale

Handwerk für gewerblichen Bedarf ist Spitzenreiter

Digitaler Vorreiter innerhalb der Branche ist das Handwerk für den gewerblichen Bedarf, darunter zum Beispiel Metallbauer, Feinwerkmechaniker und Elektromaschinenbauer. Die Sparte konnte ihre Digitalisierung seit der letzten Erhebung sichtbar vorantreiben. Insgesamt reagierte fast die Hälfte aller Betriebe auf die Einschränkungen, indem sie ihre Produkte, Angebote und Geschäftsmodelle in kurzer Zeit anpasste. Auf diese Weise konnten zumindest einige Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben. Auch Homeoffice – vor der Krise lediglich in 16 Prozent der befragten Betriebe ein Thema – ermöglichen inzwischen mehr als 55 Prozent.

Top-Digitalisierer sind krisensicherer

Klare Erkenntnis des „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“: Investitionen in moderne IT-Lösungen helfen Unternehmen, in der Krise zu bestehen. Die Digital Leader des Handwerks, also die zehn Prozent der am stärksten digitalisierten Unternehmen, kamen besser mit den erschwerten Rahmenbedingungen zurecht und erzielten bessere Resultate als solche, die in puncto Digitalisierung noch nicht so weit fortgeschritten waren. Zudem gaben 83 Prozent der Top-Digitalisierer an, dass sie ihr Geschäft rasch und individuell an die neuen Umstände anpassen könnten. Zum Vergleich: Mit Blick auf das gesamte Handwerk kamen nur 37 Prozent zu diesem Schluss.

Doch schon vor der Corona-Pandemie setzten viele Handwerksbetriebe auf digitale Lösungen, um ihre Angebote und Services für ihre Kunden zu optimieren. Immer häufiger kommen etwa smarte Produkte in der Branche zum Einsatz. Sie sind inzwischen für mehr als ein Drittel der Unternehmen von hoher Relevanz für das eigene Geschäft. IDEAL Fensterbau Weinstock verbaut beispielsweise seit 2019 in sämtlichen Fensterrahmen NFC-Chips: Damit können Kunden komfortabel mit dem Smartphone mit App Informationen zum jeweiligen Produkt abrufen, darunter Pflegehinweise und Zertifizierungen – ganz einfach, indem sie das Handy in die Nähe des Rahmens halten.

Investitionen zahlen sich langfristig aus

Während Handwerksbetriebe für den privaten Bedarf, also etwa Friseure, die Digitalisierung erst allmählich angehen, konnten Betriebe für den gewerblichen Bedarf digitale Lösungen bereits intensiv in ihre Arbeitsabläufe integrieren. Kosten reduzieren, Prozesse optimieren und Produktivität steigern lautet das Credo. Rund 20 Prozent der Betriebe setzen laut dem „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“ fortschrittliche 3D-Druckverfahren ein, 28 Prozent nutzen digitale Werkzeuge zur Fernüberwachung und stellen damit reibungslose Vorgänge ohne unnötige Leerläufe sicher. Fast jedes dritte Unternehmen kann unterdessen Kosten senken und gleichzeitig die Effizienz steigern, indem es robotergesteuerte Prozessautomatisierung (RPA) einsetzt. Die Voraussetzungen schufen Betriebe teilweise bereits im Vorfeld: So setzt der Glasgroßhändler Ibsen Flachglas etwa schon seit 2018 auf einen performanten Internetanschluss und nutzt Bandbreiten bis zu einem Gigabit pro Sekunde. So gehören Verbindungsstörungen, durch die jährlich viel wertvolle Arbeitszeit verloren ging, der Vergangenheit an. Zudem kann das Unternehmen dank des schnellen Internets Zukunftstechnologien, die hohe Bandbreiten erfordern, einfach implementieren.

Grafik: Digitalisierungsgrad und -potenziale im Handwerk

Studienergebnisse und Self-Check

Zum fünften Mal ermittelte techconsult im Auftrag der Deutschen Telekom den digitalen Status quo mittelständischer Unternehmen. Dazu befragte der Analyst im Sommer 2020 rund 2.000 mittelständische Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Neben der Beschreibung der Fortschritte der Digitalisierung in den Bereichen:

  • Beziehung zu Kunden
  • Produktivität im Unternehmen
  • Digitale Geschäftsmodelle
  • IT-Sicherheit und Datenschutz

hebt der „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“ die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Digitalisierungsgrad hervor. Die Analysten haben die Befragungsergebnisse auch branchenspezifisch ausgewertet. Die einzelnen Studien stehen auf www.digitalisierungsindex.de neben der Gesamtstudie als Download zur Verfügung.

Unternehmen, die den eigenen digitalen Status quo ermitteln wollen, können ihn im Online-Self-Check kostenlos in kurzer Zeit ermitteln.