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Die Lage Soloselbstständiger: komplizierter als nötig

Personen im Video

  • Arno Karrasch
  • Gunnar Sohn

Arno Karrasch: Unterm Strich funktioniert nur etwas Dynamisches

Seit dem Beginn der Pandemie im vergangenen März hat sich die Lage Soloselbstständiger dramatisch verschlechtert – die Neustarthilfe kam erst knapp ein Jahr später. Was sich Arno Karrasch als Betroffener vom Gesetzgeber wünscht, entwickelt er im Gespräch mit DIGITAL X Redakteur Gunnar Sohn.

Arno Karrasch und Gunnar Sohn haben sich bei Clubhouse kennengelernt und beim Thema Freelancer getroffen. Karrasch arbeitet gern selbstständig und auch schon lange. Sein Problem: Die Rechtslage für sein Berufsbild als Freelancer im Bereich digitale Medien und menschzentrierte Produktentwicklung ist äußerst schwammig, denn das Freiberuflergesetz ist seiner Ansicht nach hoffnungslos veraltet. Deshalb besteht für Menschen wie ihn keine Rechtssicherheit und er musste schon die eine oder andere üble Erfahrung mit Steuer- und Versicherungsnachzahlungen machen: „Ich habe einen Prozess gewonnen und einen verloren.“ Was ihn ebenfalls stört: Fast ein Drittel seiner Zeit setzt er für Verwaltungs- und Versicherungsaufgaben in den Sand – das müsste radikal vereinfacht und auch fairer werden. Im Falle einer Arbeitslosigkeit wäre z. B. seine private Altersvorsorge im Gegensatz zur Rente nicht geschützt.

Selbstständigkeit ist ein zweischneidiges Schwert: Wer unter Druck gerät, rutscht schnell in die (Selbst-)Ausbeutung – davor soll das Gesetz Arbeitnehmer natürlich schützen. Aber: „Unter Innovationsstandort Deutschland stelle ich mir vor, dass die Verwaltung auf ein Minimum runtergeht.“ Gegen Ende des Gesprächs entwickeln Karrasch und Gunnar Sohn mögliche Szenarien, wie Kreative möglichst unkompliziert unterstützt und gefördert werden könnten: etwa durch bedingungsloses Grundeinkommen oder negative Einkommensteuer